Düngerkrise und Düngerpreise
Düngerpreise: Schlimme Düngerkrise überfordert die Bauern
Stickstoffdünger.
© stock.adobe.com/rukawajung Das derzeitige Sicherheitsnetz für landwirtschaftliche Betriebe ist nicht darauf ausgelegt, diese Art von schnellem Anstieg bei Düngerpreisen und Produktionskosten zu bewältigen, warnt ein Agrarökonom aus den USA.
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Dr. Olaf Zinke, agrarheute
am Mittwoch, 19.01.2022 - 14:10 (1 Kommentar)
Während die Preise für Stickstoffdünger (KAS, AHL) und Phosphor (DAP) auf hohem Niveau stabil bleiben, steigen die Preise für Kalidünger. Dagegen geben die globalen Harnstoffpreise nach.
Harnstoffpreise.
© Olaf Zinke Die globalen Harnstoffpreise geben nach. Grund ist ein scharfer Preisrückgang am Terminmarkt in den USA. Bei den Farmern kommt davon jedoch nichts an. Im Gegenteil.
Grund ist ein scharfer Preisrückgang am Terminmarkt in den USA. Bei den Farmern kam davon jedoch nichts an. Im Gegenteil: Die Preise für die Landwirte in den USA steigen weiter. Wenn auch langsamer. Angesichts der erneut steigenden Erdgaspreise ist zudem fraglich, ob die Korrektur bei Harnstoff von Dauer ist.
An den europäischen Importhäfen hat der Preisrückgang in den USA zudem nur für leichte Preisabschläge bei Harnstoff gesorgt. In den USA sind die Harnstoffpreise am Terminmarkt im Januar jedoch um mehr als 100 USD gefallen auf zuletzt 625 USD je Tonne. Der Branchendienst DTN, der mehr als 300 Einzelhändler befragt und jede Woche rund 1.700 Preisangebote für Düngemittel einsammelt, meldete Ende der vorigen Wochen jedoch – trotz der Preisrückgänge am Terminmarkt – einen durchschnittlichen Verkaufspreis bei Harnstoff von 913 USD je Tonne.
Das waren nochmals rund 20 USD mehr als Ende Dezember und 2,5mal so viel wie vor einem Jahr, als die Farmer den Harnstoff für 368 USD je Tonne kaufen konnten. Dieser Preisabstand zu den Börsenpreisen ist gewaltig und erklärt sich wohl auch mit den hohen Preisen, zu denen die Händler die Ware im Dezember eingekauft haben.
Eine ähnliche Situation hatte es auch schon einmal während der Finanzkrise gegebenen, als die Düngerpreise ebenfalls sehr hoch waren und Händler die teuer eingekaufte Ware nicht billiger abgeben wollten.
Doch nach einem deutlich Rückgang der Düngerpreise sieht es überhaupt nicht aus. Jedenfalls nicht in Europa. Und auch in den USA ist der wichtigste Stickstoffdünger der US-Farmer, der Flüssigdünger Anhydrid, im Januar um 60 USD auf 1.430 USD je Tonne gestiegen.